Sindbad – Herr der sieben Meere

Poster
Originaltitel:
Sinbad of the Seven Seas
Jahr:
1989
Eingetragen:
26.06.2013
IMDB-Wertung:
4,3/10
TMDB-Wertung:
3,9/10


Hannes schreibt:

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Noch die beste Einstellung des Films
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Soweit einigermaßen Routine (für Herrn Ferrigno)
Die Figur des Sindbad ist ja einer der wenigen wirklichen Dauerbrenner der Kinowelt. So mussten natürlich auch die 80er Jahre „ihre“ Version bekommen. Die Titelrolle übernahm in diesem Fall dem Zeitgeist der muskelbepackten Actionhelden entsprechend „Hulk“ Lou Ferrigno. Dieser ist mit einer Gruppe illustrer Gefährten aus aller Welt unterwegs, den weisen und gerechten Kalif (Donald Hodson) Basrahs und dessen Tochter Alina (Alessandra Martines) vor dem fiesen Bösewicht Jaffar (John Steiner) zu retten. Dazu müssen anscheinend irgendwelche heiligen Edelsteine wiederbeschafft werden, die Jaffar magisch über die gesamte Welt verstreut hat.

Was letztlich als lose Verbindung zwischen kleinen Einzelszenen dient, in denen sich Sindbad mit irgendwelchen menschlichen Widersachern, Geistern oder Monstern herumschlägt. Was sich tricktechnisch allerdings weit unter dem Niveau früherer Filme befindet: Man setzt auf die plumpe Methode von Darstellern in Gummianzügen, die dann eben beispielsweise Steinmonster repräsentieren sollen. Was diese Szenen leider stinklangweilig macht.

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Wer zum Teufel ist das?
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Ritter gegen Wikinger?
Schlimmer ist jedoch, dass man sich die ganze Zeit unsicher ist, wie ernst das alles überhaupt gemeint sein soll. Bei dem unglaublichen Schwachsinn, der da vor sich geht, könnte man beinahe von einer trockenen Satire ausgehen, aber auch als solche funktioniert hier eigentlich überhaupt nichts. Ob man nun lachen soll oder nicht, wenn Sindbad Schlangen zu einem Lasso zusammenknotet und damit einer Falle entflieht: Es ist so dümmlich, dass die Zuschauer nur ungläubig starren können.

Ähnliches gilt natürlich für die begleitenden Charaktere. Warum Sindbad mit einem Wikinger (Ennio Girolami), einem chinesischen Samurai (Hal Yamanouchi) und einem Zwerg (Cork Hubbert) begleitet wird, bleibt völlig offen; es erfüllt auch keinerlei Zweck! Dem Fass den Boden schlägt jedoch eine andere Figur aus: Jaffar, der streng genommen den gesamten Film über nichts zu tun hat, als vor einem magischen Spiegel zu fluchen, bekommt „Unterstützung“ von Bodybuilderin Soukra (Teagan Clive), worum erst großes Aufheben gemacht wird, aber dann tut sie allerdings überhaupt niemals etwas – sie steht ein paar Mal im Hintergrund bei Jaffar herum, doch bei der Konfrontation Sindbads ist sie kommentarlos wieder verschwunden.

Dazu kommt eine extremst nervige Rahmenhandlung, die eine peinliche Off-Erzählung motivieren soll und eben Ferrignos lächerliche „Präsenz“; es gab wohl selten in der Menschheitsgeschicht einen weniger charismatischen Darsteller. Der Film beginnt schwach und von dort aus geht es steil bergab. Man könnte sicher noch und noch weiter aufzählen, was hier alles schiefgegangen ist, aber es lohnt sich nicht. Dieser Film ist es gar nicht wert!

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