12:01

Poster
Originaltitel:
12:01
Jahr:
1993
Eingetragen:
17.04.2013
Bearbeitet:
14.02.2015
IMDB-Wertung:
6,8/10
TMDB-Wertung:
6,3/10


Hannes schreibt:

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Nicht jeder Stoff eignet sich dafür, auf Spielfilmlänge gestreckt zu werden. 12:01 PM nannte sich 1990 ein Kurzfilm, der sich einen in einer Zeitschleife gefangenen Mann zum Thema machte. Hier wie dort handelt es sich um einen durchschnittlichen Büroangestellten, aber damit enden die Ähnlichkeiten eigentlich auch schon: Inhalt und vor allem auch der vorherrschende Tonfall unterscheiden sich eklatant.

So ist die Geschichte um Barry Thomas (Jonathan Silverman), einem kleinen Licht in der Personalabteilung, der für die Mitarbeiter der hochgeheimen von Dr. Moxley (Martin Landau) geleiteten Forschungsabteilung verwaltungstechnisch zuständig ist, trotz der sich entwickelnden Thrillerhandlung eher humoristischer Natur. Zwar wird er am Ende des Arbeitstages, an dem er sich endlich nach langen Monaten den Mut aufgebracht hatte, seine aus der ferne verehrte Flamme Lisa Fredericks (Helen Slater) anzusprechen, und sich damit böse blamiert hatte, Zeuge der Ermordung eben dieser für die Forschung der Firma zentralen Figur, doch er bekommt eine zweite Chance… und eine dritte und vierte, als sich der Tag immer wiederholt.

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Nicht ganz zufälliges Zusammentreffen in der Kantine
Zwar ist der Aufhänger somit Barrys Versuch, den Mord zu verhindern und dessen Hintergründe zu erkunden. Dazu geht er schließlich sehr systematisch vor, versucht gezielt, Informationen zu erlangen, die er bei der nächsten Wiederholung verwenden kann, doch erstmal wird mit einer Reihe wiederkehrender humoristisch gemeinter Büroclichés gespielt. Was auch durchaus ganz amüsant ist, doch sie stehen in keinem größeren Kontext – sie bleiben kleine Sketche für sich.

So wird also eher Zeit gefüllt, ohne eine übergreifende Dramaturgie wirklich zu gestalten. Jene kleine Dramaturgie ist dann auch sehr externalisiert: Anstatt sich im übertragenen Sinne mit Fragen des Seins zu beschäftigen, wie häufig in diesem Genre üblich, geht es hier maximal um Wissenschaftsethik; eigentlich noch nicht mal das, sondern wirklich nur um die Frage, wer eigentlich der Bösewicht ist und wie der „sympathische Loser“ Barry doch noch seine Traumfrau bekommen kann. So ist das seltsam konstruierte Happy End dann auch eher befremdlich: Gut gelaunt nehmen die Figuren in Kauf, dass es mehrere Tote gegeben hat (inklusive mehrerer „Guter“) – Hauptsache, sie sind der Zeitschleife entronnen und haben zueinander gefunden? Na ja, es sollte wohl alles keinem tieferen Anspruch genügen.

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