Niagara

Poster
Originaltitel:
Niagara
Jahr:
1953
Eingetragen:
14.07.2010
Bearbeitet:
20.05.2012
IMDB-Wertung:
7/10
TMDB-Wertung:
6,8/10


Hannes schreibt:

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Das Ehepaar Cutler (Casey Adams und Jean Peters) fahren zwecks nachgeholter Flitterwochen (sie sind bereits seit ein paar Jahren verheiratet) an die Niagarafälle. Das von ihnen gemietete Ferienhaus ist jedoch noch von einem anderen Ehepaar besetzt. George Loomis (Joseph Cotten) war wegen seiner Kriegstraumata bereits in psychologischer Behandlung und seine junge Frau Rose (Marilyn Monroe) will sich seine Psychosen nicht länger gefallen lassen. Mit ihrem Liebhaber Patrick (Richard Allen) plant sie die Ermordung ihres Mannes. Doch es kommt anders: Anstatt George liegt Patrick im Leichenschauhaus. George, der den Hintergrund dieses Mordanschlags auf seine Person durchschaut hat, ist nun auf Rache aus...

Regisseur Henry Hathaway inszeniert einen „Film Noir“ in leuchtenden Farben – das sieht man nicht häufig. Überhaupt sind die Bilder das, was den Film ausmachen. Einerseits sind da natürlich die beeindruckenden Szenen vorm Hintergrund der Niagarafälle, die natürlich nicht ohne Grund als Schauplatz ausgewählt wurden. Doch die eigentlichen Schlüsselszenen sind gar nicht jene spektakulären und pompösen (von denen es trotzdem genug gibt).

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Erstens ist es Roses (wie man später erfährt kühl kalkulierter) Auftritt bei der Tanzveranstaltung am ersten Abend, der zu einem unkontrollierten Ausbruch Georges führt. Zweitens ihr Versuch, über die Grenze zu kommen, der in der Flucht in eine Kirche endet. Die erste Szene etabliert den zentralen Konflikt des Films (obwohl der Film da schon 20 Minuten läuft), die zweite bringt ihn zum Abschluss (auch wenn danach noch 20 Minuten folgen).

Bemerkenswert sind auch die Schnittechnik und die Kameraperspektiven in letzterer Szene. Erst schnelle Schnitte und Nahaufnahmen (wie bei Verfolgungsjagden üblich) unterlegt von dramatischer Musik, dann plötzlich eine langsame Wegbewegung der Kamera bis zu einer sehr distanzierten, statischen und dabei stark expressionistisch angehauchten Einstellung in vollkommener Stille.

So erzählt Niagara nicht nur eine recht düstere Geschichte, sondern tut dies auch noch auf sehr cineastisch stilisierte Art und Weise. Mehr als sehenswert!

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