La rossa dalla pelle che scotta

Poster
Originaltitel:
La rossa dalla pelle che scotta
Alternativtitel:
The Red Headed Corpse
Jahr:
1972
Eingetragen:
24.02.2013
IMDB-Wertung:
5,2/10
TMDB-Wertung:
5,4/10


Hannes schreibt:

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Traute Zweisamkeit mit Schaufensterpuppe
Drogen. Das ist eigentlich die einzige Erklärung sowohl für Entstehung, als auch Handlung dieses Films. Er dreht sich um den erfolglosen Maler John Ward (Farley Granger), eine völlig kaputte Existenz, der anscheinend vor kurzer Zeit eine Beziehung zu einer mysteriösen Frau (Erika Blanc) hatte. Mit Nackportraits kam der finanzielle (relative) Erfolg, aber gleichzeitig auch der langsame geistige und mentale Niedergang: Die verführerische Dame ging immer offener ihren anderen Affären nach, die Demütigungen beherrschten Johns Leben immer stärker, bis es sich schließlich um nichts anderes mehr drehte. Eventuell endete es damit, dass er sie angesichts ihrer konkreten Pläne, ihn endgültig wie eine ausgequetschte Zahnpastatube wegzuwerfen, ermordet hat. Oder aber die Namenlose war nur die eingebildete Inkarnation der Kleiderpuppe, die er von einem Hippie im Park geschenkt bekommen hat. Wie erklärt sich dann jedoch, dass auch andere Männer die Frau nicht nur gesehen haben wollen?

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Personifizierung? Projektion? Vorgeschichte? Es bleibt das Geheimnis der Autoren.
Nicht einfacher wird die Interpretation dadurch, dass die Geschichte augenscheinlich, aber auch nicht explizit nichtlinear erzählt wird. Die seltsam distanzierte Spieltechnik, die insbesondere Granger an den Tag legt, und die nebelverhangenen Bilder deuten auch eher auf Traumwelten bzw. Drogenillusionen hin. Ebenso die charakterlich inkonsistente Darstellung der Frauenfigur, die zwischen gleich drei Extremen zu springen scheint.

Doch ob nun so oder so: Letztlich geht es um den von Granger dargestellten Charakter: entweder seinen Weg in den Wahnsinn oder die Auswirkungen desselben. Das ist streckenweise durchaus interessant gemacht, aber man braucht andererseits auch Geduld. Bevor sich der Sinn der anfänglichen Szenen überhaupt erschließt, bevor man versteht, wo überhaupt der zentrale Konflikt liegt, ist beinahe der halbe Film schon um! Dazu kommen eigentlich unnötige voyeuristische Tendenzen, die man jedoch, wenn man denn will vielleicht noch halbwegs thematisch erklären kann. Leichter Stoff ist es nicht, viele Fragen werden aufgeworfen und am Ende drückt man sich vor jeglicher auch nur angedeuteter Antwort. Etwas unbefriedigend.

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