Spacehunter - Jäger im All

Poster
Originaltitel:
Spacehunter: Adventures in the Forbidden Zone
Jahr:
1983
Eingetragen:
14.10.2012
IMDB-Wertung:
5,5/10
TMDB-Wertung:
5,3/10


Hannes schreibt:

In den 80er Jahren rollte die zweite 3D-Hypewelle durch die Kinos. Abenteuerfilme im Weltraum (nominell „Science Fiction“) waren ebenfalls „in“. Spacehunter hätte also ein sicherer Geldbringer sein sollen. Doch die Lehre aus dieser Enttäuschung sollte vielleicht sein: Bei aller Marktforschung dann den Inhalt völlig zu vergessen führt(e) auch nicht zum Erfolg!

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Von „Handlung“ kann man in Spacehunter kaum sprechen. Da gibt es den üblichen Weltraumabenteurer, hier unter dem Namen Wolff (Peter Strauss), der sich zunächst widerwillig, aber dann durch eine monetäre Belohnung gelockt auf einen Planeten begibt, der eigentlichen unter Quarantäne steht, und auf dem entsprechend irgendwelche Mutanten eine Gewaltherrschaft aufgebaut haben. Deren Anführer (kaum zu erkennen: Dauerbösewicht Michael Ironside) hat drei Schichbrüchige Touristinnen (Deborah Pratt, Aleisa Shirley und Cali Timmins) in seiner Gewalt. Als Wolffs Robotergehilfin (Andrea Marcovicci) bei der ersten Konfrontation prompt den Geist aufgibt, bekommt er stattdessen Hilfe von der Einheimischen Niki (Molly Ringwald), die sich damit ein Ticket von diesem verwünschten Planeten erhofft.

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Nur: Diese „Damsels in Distress“, die immerhin die ganzen Anstrengungen motivieren und rechtfertigen sollen, sieht man gerade man drei Minuten lang am Anfang und dann erst wieder ganz am Ende. Was zwischendurch mit ihnen passiert, ob sie noch am Leben oder überhaupt in Gefahr sind, darüber werden die Zuschauer im Dunkeln gelassen. Sie werden von irgendwelchen Leuten eingefangen, und anscheinend sollen wir davon ausgehen, dass das Bösewichte sind – doch wir sehen sie nichts ernsthaft Böses tun. Logischerweise interessiert das Schicksal der drei auch nicht, da man sie ja niemals auch nur ansatzweise kennengelernt hat. Sie sind Touristinnen – das war hoffentlich nicht als vollständige Charakterisierung gedacht? Weder Strauss, noch Ringwald vermögen es, ihren Figuren ernsthaft interessante Ecken und Kanten zu geben. Dabei dreht sich der gesamte weitere Film nur um sie; keine Szene, in der sie nicht dabei sind.

Bei diesen (fehlenden) Voraussetzungen hilft auch der ganz originelle visuelle Stil, der auch zweidimensonal ganz gut rüberkommt, nichts mehr. Angesichts endloser Langeweile läuft sich auch das schnell tot. Egal, ob in den 50ern, 80ern oder 10ern: „3D“ bedeutet leider fast immer „uns fällt kein anderes Werbeargument ein“.

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