Ben Hur

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Originaltitel:
Ben Hur: A Tale of the Christ
Jahr:
1907
Eingetragen:
23.09.2012
Bearbeitet:
03.01.2015
IMDB-Wertung:
4,9/10
TMDB-Wertung:
4,7/10


Hannes schreibt:

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Verhängnisvoller Unfall beim Aufmarsch
Das Volk Judäas murrt gegen die römischen Besatzer. Der jüdische Prinz Ben Hur (Herman Rottger) wird nach einem Unfall, bei dem ein Ziegel beinahe den römischen Statthalter traf, verhaftet und von seinem Jugendfreund Messala (William S. Hart) als Sklave auf Galeeren geschickt. Doch dort rettet er dem römischen Kommandanten das Leben und wird zum Dank von diesem adoptiert. Als wieder freier Mann rächt sich Ben Hur an Messala, indem er ihm bei einem großen Wagenrennen schlägt.

Es ist aus heutiger Sicht ein wenig nachvollziehbares Kuriosum, dass man sich in der Frühphase der Filmindustrie anscheinend ganz besonders zu phantastischen oder epischen Stoffen hingezogen fühlte. OK, man wollte den Zuschauern des neuen Unterhaltungsgenres wohl etwas bieten, das im Theater nicht möglich war – jedoch blieben die Erzählungen dabei häufig auf der Strecke.

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Auf zum Wagenrennen!
So auch bei der ersten Verfilmung des Kitschromans „Ben Hur“: Die Geschichte sollte man prinzipiell bereits vorher kennen, sonst ergeben die wilden Zeitsprünge zwischen den ausgewählten Szenen wenig Sinn. Die Auswahl letzterer ist jedoch immerhin durchaus nachvollziehbar unter der Prämisse, dass man nur gut zehn Minuten Zeit hat. Die gesellschaftliche Ausgangssituation und der Vorfall, der zur Verhaftung führt motivieren kurz; die Verhaftung setzt die Szene für die Rachegelüste; die Episode auf See wird komplett übersprungen und nur mit einer Texttafel abgehandelt – eigentlich die einzige Verfehlung der Inszenierung; und dann folgt eben das Wagenrennen, das statisch aus einer eher ungünstigen Kameraperspektive gezeigt wird.

Mehr als ein Kuriosum ist diese Version von Ben Hur natürlich trotzdem nicht. Die überlebenden und allgemein Versionen verfügen leider über eine dermaßen miese Bildqualität, dass man ohnehin wenig erkennen kann. Doch man muss wohl glücklich sein, dass der Film überhaupt noch existiert. Immerhin besteht kaum die Gefahr, ernsthaft seine Zeit zu verschwenden – insofern spricht eigentlich wenig dagegen, mal reinzuschauen.

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