Panische Zeiten

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Originaltitel:
Panische Zeiten
Jahr:
1980
Eingetragen:
22.12.2011
IMDB-Wertung:
5,3/10
TMDB-Wertung:
5,5/10


Hannes schreibt:

Nach einem erfolgreichen Konzert entführt Werner Böhm („Gottlieb Wendehals“) Udo Lindenberg im Auftrag des Ministers Dr. Kurt Kling (Walter Kohut). Der hat große Bedenken bezüglich der Entwicklung der „heutigen Jugend“ und will gegensteuern: Der Krawall muss aufhören, jedoch ohne in totalitäre Fallen zu tappen. Udo, den er als politischen Agitatoren sieht, solle sich in Zukunft auf reine Unterhaltung zurückziehen und zur gesellschaftlichen Ruhe aufrufen.

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Auch Coolman ist musikalisch

Die von Udos Management hinzugezogene Polizei glaubt an einen Marketinggag und unternimmt deshalb nichts. So soll nun Privatdedektiv Kuhlmann (Udo Lindenberg), auch bekannt unter dem Namen „Coolman“, den Sänger aufspühren. Der mag den „Rock'n'Roll-Schreihals“ zwar nicht, braucht aber das Geld (obwohl seine Sekretärin Vera (Leata Galloway) wahrscheinlich bereits kostenlos arbeitet). Seine Ermittlungen in unterschiedlichen modernen Musikszenen führen erstmal zu nichts. Lemmy Caution (Eddie Constantine) gibt jedoch schließlich einen guten Tipp und in der Hamburger Herbertstraße findet sich dann tatsächlich eine „heiße Spur“. Bevor Kuhlmann diese jedoch verfolgen kann, wird er von den Bösewichten überfahren und landet im Krankenhaus.

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In der Hamburger U-Bahn hat sich seit 30 Jahren nicht viel geändert

Währenddessen kann Udo jedoch während eines Gefangenentransports aus eigener Kraft entfliehen. Er wird auf der Insel Löloland angeschwemmt, wo die nette Wiebke (Beate Jensen) mit ihrem Großvater (Rudolf Beiswanger) im Leuchtturm wohnt. Udo erklärt Wiebke erstmal die Welt und sein Monolog wird versehentlich auf sämtlichen Radio- und Fernsehempfängern übertragen. Seine Aussagen zur etablierten Politik sorgen für eine ungekannte Welle der Sympathie und so wird er per Dekret zum Bundeskanzler ernannt – und macht Schluss mit Filz und Korruption.

Woran erkennt man einen schlechten Schauspieler? Er spielt beide seine Rollen exakt gleich. So weit alles wie erwartet. Überraschender ist, dass Panische Zeiten anscheinend trotz (völlig misslungener) komödiantischer Grundstimmung unterschwellig ernst genommen werden möchte. Die politische „Agenda“ Udo Lindenbergs ist jedoch dermaßen platt und durchschnittlich, dass man sich nur an den Kopf fassen kann – das ist doch genau das gleiche, was wirkliche Politiker ohnehin alle sagen!

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Bundeskanzler Udo stellt sein Kabinett vor

Also ein weiteres Kuriosum in der Geschichte des Musikfilms, das sicherlich in gewissem Maße als Zeitdokument interessant ist und dessen Interesse ansonsten natürlich wie üblich damit steht und fällt, ob man sich für die Lieder des „Stars“ erwärmen kann. Reichlich Hamburger Lokalkolorit sowie einige Gastauftritte (Günther Netzer, Werner Veigel,...) machen einem das immerhin einigermaßen einfach.

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