Necronomicon

Poster
Originaltitel:
Necronomicon
Jahr:
1993
Eingetragen:
18.12.2011
Bearbeitet:
08.01.2012
IMDB-Wertung:
5,8/10
TMDB-Wertung:
6/10


Hannes schreibt:

H.P. Lovecraft ist praktisch seit Beginn der Filmgeschichte einer der meistverilmten Autoren. Meist handelt es sich jedoch um zweit- oder drittklassige Produktionen. Diesmal muss sein Name für einen Episodenfilm herhalten, in dessen Rahmenhandlung er selbst als Protagonist (gespielt von Jeffrey Combs) auftritt und das Necronomicon, sein sagenumwobenes Buch, findet und studiert.

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In der ersten Geschichte geht es um Edward (Bruce Payne), der eine alte Villa von seinem Onkel (ebenfalls Payne) geerbt hat. Jener hatte Selbstmord begangen, nachdem seine Frau (Denice D. Lewis) und sein Sohn (Peter Jasienski) gestorben waren. In seinen Aufzeichnungen stößt Edward (handwerklich ungeschickt: doppelte Rahmenhandlung) auf die schreckliche Wahrheit rund um ein Algenmonster und scheinbare Wiederauferstehung. Und natürlich verschwimmen schließlich Vergangenheit und Gegenwart, als es auch Edward mit den Monstern zu tun bekommt…

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Anschließend sehen wir die Geschichte des Reporters Dale Porkels (Dennis Christopher), der auf der Suche nach einer verwertbaren Story bezüglich des Verschwindens eines gewissen Dr. Maddens (David Warner) eine junge Frau (Bess Meyer) auftut, die ihm dessen Geschichte erzählt (schon wieder eine Rahmenhandlung in der Rahmenhandlung!): Madden hatte Experimente mit Kälte gemacht, die er zum Überleben brauchte. Emily, die Mutter der Erzählerin, hatte sich auf der Flucht vor ihren gewalttätigen Stiefvater (Gary Graham) im gleichen Haus eingemietet. So wurde sie Zeugin von Maddens Versuchen, den Alterungsprozess aufzuhalten, wie auch den schrecklichen Nebenwirkungen…

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In der letzten Episode erfahren wir dann noch, wie sich zwei Polizisten (Signy Coleman und Obba Babatundé) mit einem Außerirdischen/Dämonen namens „Butcher“ aneinandergeraten. In diesem Rahmen treten einige ihrer eigenen unterdrückten Traumata und inneren Konflikte zu Tage.

Warnung: Es wird recht blutig. Auch erzählerisch bleibt Vieles unklar oder ist zumindest schwach konstruiert (Stichwort: Rahmenhandlung in der Rahmenhandlung). Doch die Geschichten sind gar nicht mal so übel. Jede bietet ihr eigenes klassisches Genremotiv: Trauer, die zum Wahnsinn führt; Wissenschaft, die jegliche Grenzen der Moral sprengt; unterschwellige psychologische Konflikte, die sich plötzlich explosiv entladen.

Dabei darf man jedoch natürlich auch nichts überinterpretieren: Dies ist letztlich einfach gute Unterhaltung für Fans, die nichts großartig Neues bietet. Für Lovecraft-Verfilmungen gut, im Gesamtvergleich Durchschnitt.

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