Lost Highway

Poster
Originaltitel:
Lost Highway
Jahr:
1997
Eingetragen:
12.12.2010
Bearbeitet:
28.05.2011
IMDB-Wertung:
7,6/10
TMDB-Wertung:
7,6/10


Hannes schreibt:

Alles beginnt mit einer unerklärlichen Nachricht durch die Gegensprechanlage: Ein Unbekannter teilt Fred Madison (Bill Pullman) mit, ein gewisser Dick Laurent sei tot. Fred kennt allerdings noch nicht mal Jemanden dieses Namens und weder seine Frau Renee (Patricia Arquette), noch sein Freundeskreis kann ihm diesbezüglich weiterhelfen. Dann folgt ein Video in seinem Briefkasten, das ihn und seine Frau friedlich schlafend in ihrem Bett zeigt – wer auch immer das aufgenommen hat, ist unbemerkt in ihre Wohnung eingedrungen. Die Polizei kann allerdings nichts tun.

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Alice... oder doch Renee?

Als Renee allerdings ermordet aufgefunden wird und ein weiteres Video Fred bei der Tat zeigt, wird sie sehr wohl aktiv: Fred landet logischerweise im Gefängnis, obwohl er sich an nichts erinnern kann. Eines Morgens folgt für die Wärter jedoch eine große Überraschung: In der Zelle sitzt ein anderer, der Automechaniker Pete (Balthazar Getty). Wohl oder übel müssen sie ihn freilassen, denn mit dem Mord kann er nichts zu tun haben. Pete hat allerdings auch in der Freiheit ein entscheidendes Problem: Seine Affäre mit Alice (Patricia Arquette) – Geliebte des Gangsterbosses Mr. Eddy (Robert Loggia).

Identitäten und Figuren verschwimmen ineinander, Realitätsebenen wechseln, driften auseinander und implodieren plötzlich wieder – wir sind in David Lynchs Kopf zu Gast. Was das zunehmend bizarre Geschehen mit den noch bizarreren Figuren bedeutet? Das bleibt letztlich offen.

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Sind wird plötzlich in Tanz der toten Seelen gelandet?

Die naheliegenste Interpretation hat mit den sexuellen Problemen der Hauptpersonen zu tun: Frustriert über seine Probleme hat Fred Renee umgebracht und während seiner Hinrichtung erträumt er sich die große Verschwörungsgeschichte, von deren Existenz er sich selbst nicht so recht überzeugen kann, so dass langsam wieder Elemente seiner wahren Existenz in diese Kunstwelt einzudringen beginnen.

Doch, wie gesagt, dies ist eine Interpretation. Zum „Nebenhergucken“ ist Lost Highway aufgrund der immanent wichtigen Detailtiefe praktisch aller Szenen somit völlig ungeeignet. Zur Hirn- und emotionalen Perzeptionsstimulation dagegen sehr wohl.

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