Die drei Gesichter der Furcht

Poster
Originaltitel:
I tre volti della paura
Jahr:
1963
Eingetragen:
10.11.2010
IMDB-Wertung:
7,1/10
TMDB-Wertung:
7,2/10


Hannes schreibt:

Mario Bava inszeniert drei „Gruselepisoden“:

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Das Telefon
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Der Wurdelak
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Der Wassertropfen
Rosy (Michèle Mercier) bekommt Telefonanrufe, ein Mann droht sie umzubringen. Aus seinen Aussagen ist zu schließen, dass er sie während des Gesprächs sehen kann. Auflegen bringt nichts, er ruft immer wieder an. Es ist anscheinend ihr ehemaliger Liebhaber Frank (Milo Quesada), den sie ins Gefängnis gebracht hat, der nun ausgebrochen ist und auf Rache aus ist – und er betont, er sei näher als die Polizei.

Gorca (Boris Karloff) war vor ein paar Tagen losgezogen, um einen im nahen Gebirge lebenden „Wurdelak“ (Vampir) aufzustöbern und zur Strecke zu bringen. Seine Kinder finden zwar die Leiche des Wurdelaks und Gorca kehrt nach Hause zurück, jedoch können sie nun nicht mehr sicher sein, ob der Fluch nicht auf ihren Vater übergegangen ist.

Die dritte Geschichte beginnt exakt wie die erste: Eine Frau abends alleine zu Hause, das Telefon klingelt; allerdings geht es hier um die Krankenschwester Helen (Jacqueline Pierreux), die herbeigerufen wird, um einer Verstorbenen ihr Totenkleid anzuziehen. Diese ist laut ihrer Nachbarin bei einer Séance gestorben. Ihr Gesicht ist zu einer unheimlichen Fratze verzogen. Helen sieht es angesichts ihres Nacheinsatzes für fair an, der Toten einen Ring abzunehmen. Die bereits geschlossenen Augen sind wieder offen und starren sie an. Nicht abzustellende Geräusche eines tropfenden Wasserhahns treiben sie langsam in den Wahnsinn.

Und dann folgt noch ein ironisches Ende, in dem Man nochmal Gorca/Karloff auf einem „Pferd“ „davonreiten“ sieht – allerdings entfernt sich die Kamera und enthüllt damit die Kulisse inklusive der Helfer, die schwer beschäftigt sind, mit Tannenzweigen in der Hand an Karloff vorbeizulaufen, um den Eindruck von Bewegung zu erschaffen.

Alle Geschichten sind gut inszeniert. Die Anlässe sind adäquat simpel, die Umsetzung macht was draus. Die erste und die dritte Geschichte zeigen dabei einmal mehr, dass gerade diejenigen Geschichten, in denen eigentlich „nichts“ passiert, die spannensten sein können. Das liegt natürlich an ihrer Nähe zur Realität: Alles, was da passiert, ist erklärbar (im harmlosen Sinne), jedoch ist es die Unsicherheit, aus der der Grusel entsteht.

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