Bis das Blut gefriert

Poster
Originaltitel:
The Haunting
Jahr:
1963
Eingetragen:
02.09.2010
Bearbeitet:
08.01.2012
IMDB-Wertung:
7,5/10
TMDB-Wertung:
7,1/10


Hannes schreibt:

„Hill House“ hat eine unrühmliche Vergangenheit unschöner Todesfälle. Es gilt deshalb als „Geisterhaus“ und steht leer. Dr. John Markway (Richard Johnson) will nun dort „wissenschaftliche“ Untersuchungen übernatürlicher Phänomene anstellen. Hierzu hat er eine illustre Runde sehr unterschiedlicher Menschen eingeladen: die psychisch mehr als labile Eleanor Lance (Julie Harris), eine gewisse Theodora („nur Theodora“, gespielt von Claire Bloom) und Luke Sanderson (Russ Tamblyn) sind allerdings die einzigen, die der Einladung folgen. Dazu kommt die Haushälterin Mrs. Dudley (Rosalie Crutchley) und ihr Mann (Valentine Dyall), die das Anwesen in Ordnung halten, sich aber bei Einbruch der Dunkelheit aus dem Staub machen.

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Mit einem gewissen Recht, wie sich gleich in der ersten Nacht herausstellt. Nell und Theo werden von einem stampfenden Geräusch geweckt, dessen Quelle sie nicht ausmachen können. Der Geist, oder was auch immer es ist, versucht die Tür des Zimmers, in dem sie sich verstecken, aufzubrechen. Am nächsten Morgen wirkt das alles zwar erstmal wie ein schlechter Traum, aber tatsächlich ist es nur der Anfang: Nachrichten erscheinen an Wänden, kalte Schauer überkommen die Bewohner, Räume verbreiten eine solche Atmosphäre, dass Nell sie noch nicht mal betreten kann, es kommt beinahe zu „Unfällen“ mit Todesfolge...

Der Film ist als einer der besten „Geisterhausfilme“ berühmt. Durchaus zurecht, denn viele einzelne Szenen bauen einen ungemeine Spannung auf – und das, ohne überhaupt Jemals „etwas“ zu zeigen. Töne, Schnitte, Reaktionen... aber letztendlich könnte alles auch immer harmlose Erklärungen haben.

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Wie im Geistergenre üblich sind die Geschehnisse eng mit unterschwelliger Sexualität verbunden. Hier ist es Theo, die ihr Interesse an Nell nur zu deutlich zeigt und ausdrückt, während sie dem durchaus ebenfalls interessierten Luke die kalte Schulter zeigt. Die naive, wenig lebenserfahrene Nell bemerkt das aber überhaupt nicht, fragt Theo sogar, ob sie verheiratet sei – was jene nur mit einem gequälten Lächeln quittiert. Fast schon überraschend, wie sowas in derartiger Deutlichkeit Anfang der 60er Jahre unzensiert durchgehen konnte.

Weniger berühmt (im doppelten Sinne) ist dagegen die Handlung an sich. So richtig wird nie klar, was der wehrte Doktor eigentlich erforschen will – geschweige denn wie. Für Einiges Stirnrunzeln sorgt auch, dass er seine Gäste anscheinend noch nicht mal persönlich kennt. Wie er auf die gekommen ist und warum sie überhaupt mitmachen, bleibt völlig ungeklärt.

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