Alexandre Ajas Maniac

Poster
Originaltitel:
Maniac
Jahr:
2012
Eingetragen:
24.12.2018
Bearbeitet:
26.12.2018
IMDB-Wertung:
6,1/10
TMDB-Wertung:
6/10


Hannes schreibt:

Welchen Sinn ergibt es wohl, einem Remake den Namen seines Drehbuchautoren zu verpassen? Oder ist die Originalidee tatsächlich völlig neu interpretiert, so dass solche Schritte jenseits des Marketings gerechtfertigt sein könnten?

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Keinesfalls. Wieder folgt die Geschichte Frank – mit Elijah Wood typentechnisch deutlich anders besetzt als im Original – der tagsüber Schaufensterpuppen restauriert und nachts nach jungen Frauen zum Meucheln sucht. Ob per Gelegenheit auf der Straße oder auf Internetdatingseiten, es findet sich immer passender Nachschub. Die Haare seiner Opfer tackert er auf ausgewählte Schaufensterpuppen. Eines Tages lernt er Anna (Nora Arnezeder), eine sympathische französische Fotografin, kennen. Sie teilt seine Faszination für Schaufensterpuppen und Frank kann ihr bei einer Ausstellung helfen. Eventuell könnte sogar mehr aus dieser Bekanntschaft entstehen. Doch es muss natürlich ein kurzer Traum bleiben.

Im Kern bekommen wir also die gleiche Geschichte nochmal aufgetischt. Ein paar Detailverschiebungen hier und da; die Beziehung mit Anna rückt etwas expliziter in den Handungsmittelpunkt. Manche Details machen sich sogar ganz gut, wie beispielsweise Franks Dauerkampf gegen die Aasfliegen, die um seine „verschönerten“ Puppen schwirren. Andere geraten zum reinen Gimmick, wie die langen Passagen, die aus Franks Blickwinkel gedreht sind (praktische Weise, die Drehtage des Hauptdarstellers zu minimieren). Ebenso hätte man auf die expliziten Rückblenden in Franks Kindheit mit seiner Mutter verzichten können: Der Voiceover des Originals stand dem doch sehr lächerlichen Trauma besser zu Gesicht.

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Die insgesamt deutlich gesteigerte Produktionsqualität reißt es aber doch wieder raus. Ein Remake, das erwartet sinnlos ist, da es letztlich dem „Mythos“ Maniac nichts Entscheidendes hinzuzufügen hat, und auf das auch ganz bestimmt niemand gewartet hat, aber für sich gesehen kein abgrundtief schlechter Film.

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