Blues Brothers

Poster
Originaltitel:
The Blues Brothers
Jahr:
1980
Eingetragen:
26.11.2014
IMDB-Wertung:
7,9/10
TMDB-Wertung:
7,7/10


Hannes schreibt:

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Gerade frisch aus dem Knast entlassen warten schlechte Nachrichten auf Jake (John Belushi) und Elwood (Dan Aykroyd): Das Waisenhaus, in dem sie aufgewachsen sind, ist in finanziellen Schwierigkeiten und so von Schließung bedroht. Da bleibt nur, die alte Band wieder zusammenzubringen und (im Auftrag des Herrn) das notwendige Kapital mit triumphalen Comebackkonzerten zu erspielen. Wobei die ehemaligen Mitstreiter mittlerweile geregelte bürgerliche Existenzen aufgebaut haben und nicht ganz so begeistert von dem Plan sind. Und natürlich läuft auch alles dermaßen chaotisch, dass schon bald nicht nur Jakes mörderische Ex-Freundin (Carrie Fisher), sondern auch Polizei, Nazis und eine verärgerte Countryband hinter ihnen her sind.

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Die große Frage bei Musikfilmen ist ja immer, wie man möglichst organisch die Lieder in die Handlung einbettet. Blues Brothers mischt diesbezüglich die üblichen Ansätze: Es gibt einfach Auftritte (bedingt durch die Handlung), aber auch die schwache Musicalmasche, dass Leute einfach unvermittelt anfangen, sich gegenseitig anzusingen. Letzteres mag in einer Kirche, in der der Prediger (James Brown) plötzlich in Gesang ausbricht, noch einigermaßen Sinn ergeben. Bei einem Musikgeschäftsverkäufer (Ray Charles), der die Instrumente vorführt, geht es auch in Ordnung. Wenn eine Ehefrau (Aretha Franklin) ihrem Mann dagegen lautstark die Leviten liest… na ja. Es gibt eben nicht unendlich viele Vorwände zu singen.

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Mit Gastauftritten und dazugehörigen Gesangseinlagen ist es ja auch bezüglich der Langlebigkeit so eine Sache. Die gute Nachricht ist, dass Blues Brothers sehr zeitlos wirkt, denn die auftretenden Stars waren bereits alle zur Drehzeit älteren Semesters und die Nummern, die sie zum besten geben, schon Klassiker. So gewinnt man weniger den Eindruck einer verbissenen Vermarktungsmaschinerie für drittklassige Songs ehemalig Erfolgreicher auf Comebacksuche, als eben einer warmherzigen Hommage an eine Musik, die sich von ihrer besten (oder sagen wir mal: bekanntesten) Seite zeigt. Soll heißen: Franklin gibt Respect zum Besten, Cab Calloway entsprechend Minnie the Moocher, das immerhin schon 50 Jahre auf dem Buckel hatte!

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Dazu gesellen sich (neben den originären Liedern) eine Menge Scherze aus der absurden Ecke, von denen je nach Geschmack einige mehr zünden als die anderen. Persönliches Highlight ist die Episode in der Countrybar: „Was für Musik habt ihr denn normalerweise so?“ – „Wir haben beide Arten: Country und Western!“ Etwas länglich wird es dann gegen Ende mit den endlosen Verfolgungsjagden. Die allerdings wohl der berühmteste Teil des Films sind.

Womit man allgemein sagen könnte: Blues Brothers ist gut gemachtes Unterhaltungskino. Jeder wird die eine oder andere Passage besser oder schlechter finden. Genauso, wie man ja auch von einem Musikalbum nicht jeden Track unbedingt mitreißend findet. Insgesamt ist es seine Laufzeit aber wert!

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