Yes Minister

Poster
Originaltitel:
Yes Minister
Jahr:
1980
Eingetragen:
02.08.2010
Bearbeitet:
25.10.2020
IMDB-Wertung:
8,6/10
TMDB-Wertung:
8,2/10


Hannes schreibt:

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Sir Humphrey trifft die wirklichen Entscheidungen bei einem Glas Sherry
Die Serie Yes Minister folgt der Karriere Jim Hackers (Paul Eddington), einem Politiker einer nicht näher benannten Partei, der zum „Minister für Verwaltungsangelegenheiten“ ernannt wird. Als vormaliges Mitglied der Opposition möchte er natürlich alles umkrempeln: die Bürokratie entschlacken, die Regierungsarbeit transparent gestalten, Korruption verhindern und natürlich nicht zuletzt seine Popularität im Wahlkreis stärken.

Damit steht er im faktischen (mal offenen, meist aber unterschwelligen) Dauerkonflikt mit den Verwaltungsbeamten. Allen voran Sir Humphrey Appleby (Nigel Hawthorne), dem Leiter von Hackers Behörde. Die Behörden sehen sich selbst als die Maschinerie, die das Land am Laufen hält. Politiker kommen und gehen und stören eigentlich nur bei dieser Aufgabe. So müssen sie möglichst ineffektiv gehalten werden, damit sich bloß nichts ändert. Dazwischen steht permanent Bernard Woolley (Derek Fowlds), der Privatsekretär des Ministers. Von außen versuchen Gewerkschaften, Umweltverbände, seine Partei und Lobbyisten wie Sir Desmond Glazebrook (Richard Vernon), ihn zu beeinflussen.

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Hacker möchte ein unbenutztes Krankenhaus schließen – aber die Gewerkschaft droht mit Streik
Yes Minister lebt von der Komik, die einerseits aus den nur allzu realen politischen und bürokratischen Situationen entstehen, und andererseits eben den den leicht überzeichneten Figuren, die bei genauerer Betrachtung gar nicht mal so überzeichnet sind. Dabei ist es jedoch eine Serie, die man sehr aufmerksam anschauen muss. Die Wortgefechte zwischen dem hochgebildeten Sir Humphrey, der sich immer wieder zu langen Monologen aufschwingt, die seinen Gegenüber, den ihm rhetorisch deutlich unterlegenen Hacker, mehr als verwirren. Jener bedient sich dagegen einer sehr bildlichen Sprache, allerdings ergeben seine Bilder häufig keinerlei Sinn, was Bernard wiederum dazu veranlasst, auf kleinkarierteste Art und Weise auf diese logischen Fehler hinzuweisen.

Zum Glück werden niemals tatsächlich „politische“ Positionen ergriffen; die Fragen, die in der Serie auftreten sind meist sehr generisch und könnten von jeder Partei entsprechend behandelt werden. Ebenso positiv, dass man Hacker tatsächlich abnimmt, dass er eigentlich immer nur das Beste erreichen möchte. Nur stößt er eben immer wieder auf Betonwände (spätestens in der vierten Folge wird das klar, also Hacker einen ungewöhnlichen Verbündeten findet – seinen Vorgänger, jetzt Mitglied der Opposition – und so einen seiner seltenen „Siege“ erringt) – oder aber manövriert sich auch immer wieder selbst in Sackgassen, die sich als politischer Selbstmord herausstellen. In letzteren Situationen ist er dann plötzlich auf Sir Humphreys Hilfe und Unterstützung angewiesen. Oder es gibt Probleme, die sowohl Hacker, als auch Humphrey bedrohen und so müssen sie sich gegen die „äußere Bedrohung“ verbünden.

Die zu Recht erfolgreiche Serie wurde nach drei Staffeln unter dem vielsagenden Titel Yes, Prime Minister fortgesetzt.

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