Die Verführten

Poster
Originaltitel:
The Beguiled
Jahr:
2017
Eingetragen:
15.02.2024
TMDB-Wertung:
5,9/10


TMDB-Inhaltsangabe:

Seit drei Jahren tobt der Amerikanische Bürgerkrieg zwischen Nordstaaten und Südstaaten und mittlerweile sind nur noch fünf Schülerinnen am Mädcheninternat von Schulleiterin Martha Farnsworth verblieben: Alicia, Amy, Jane, Marie und Emily. Von Miss Farnsworth und der einzigen Lehrerin Edwina Dabney unterrichtet, führen die Mädchen an dem Internat in Virginia ein ruhiges Leben, bis Amy eines Tages über den verletzen Nordstaaten-Offizier John McBurney stolpert. Zwar will Miss Farnsworth eigentlich nichts mit dem verfeindeten Soldaten zu tun haben, dennoch entscheidet sie sich nach kurzem Zögern, John erst einmal gesund zu pflegen. Doch schnell stellt sich heraus, dass sich alle Damen, egal ob jung oder alt, in John verguckt haben, und das geordnete Leben in der Schule gerät durcheinander…

Hannes schreibt:

Mal wieder ein unnötiges Remake. Unnötig muss aber natürlich nicht automatisch uninteressant bedeuten. Der Fokus liegt auf der Frauengruppe, der scheinbare Hahn im Korb – hier tatsächlich Weichei – wird zur Nebenfigur. Szenen mit anderen Figuren finden von vornherein Off-Screen statt.

Wenn das Original eines war, dann nicht subtil. Praktisch jede emotionale Regung wurde laut herausgeschrien. Das Remake ist leiser. Aber deshalb noch lange nicht subtiler. Siehe die Planung des Giftmordes, wo wirklich alles ausgesprochen wird.

Nein, die Figuren bleiben einfach blasser. Mit Nicole Kidman, Kirsten Dunst und Elle Fanning sind sie sehr prominent besetzt. Doch was treibt diese Charaktere emotional an? Es bleibt im Dunkeln. Fannings Verführung des Eindringlings in das geschlossene Ökosystem (Colin Farrell) stellt wieder den großen Wendepunkt dar, doch davor kommt sie praktisch gar nicht vor. Wäre sie nicht von einer bekannten Schauspielerin verkörpert, hätte man dieser Rolle als Zuschauer keine Wichtigkeit zugewiesen.

So fehlt zentralen Momenten wie diesem die Gravitas des großen Dramas, weil die darin handelnden Charaktere nicht mit ausreichend Leben gefüllt sind. Der Versuch der Neuinterpretation des bekannten Stoffes ist durchaus zu begrüßen. Der völlige Verzicht auf klassische Spannungsszenen ergibt im Hinblick auf das angenommene Ziel Sinn. Vielleicht bräuchte es da aber doch noch ein weiteres Remake.

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