Jagd auf die Poseidon

Poster
Originaltitel:
Beyond the Poseidon Adventure
Jahr:
1979
Eingetragen:
09.12.2023
TMDB-Wertung:
5,1/10


TMDB-Inhaltsangabe:

Als der Luxusliner “Poseidon” kentert und schließlich kieloben im Mittelmeer treibt, müssen die Passagiere allein versuchen, ihr Leben zu retten. Ein verzweifelter Kampf ums Überleben beginnt – denn Kapitän Turner, der als Erster an den Unglücksort gelangt, hat ganz andere Interessen: Er hofft, dass er im Schiffsinneren eine reiche Ladung Juwelen findet, die ihn endlich von seinen finanziellen Problemen befreien soll. Dabei kommt ihm jedoch der Gangster Svevo in die Quere.

Hannes schreibt:

Wenn es mal eine abgeschlossene Geschichte in der Filmgeschichte gab, war es Die Höllenfahrt der Poseidon. Das ist ja glatt so, als würde man eine Titanic-Fortsetzung drehen! Moment, die gibt es ja auch. Und schließlich hatten ja jahrelang andere die gleiche Formel kommerziell sehr gut ausgeschlachtet. Also warum nicht nochmal in das kopfstehende Schiffswrack? Praktischerweise begann Michael Caine gerade seine „für Geld mach' ich überall mit“-Phase. Telly Savalas und Karl Malden können auch nicht die Welt gekostet haben, stellten ihre ebenfalls sehr bekannten Gesichter zur Verfügung. Schwupps hat man seinen neuen Film.

Eröffnungsszenen sind nun mal ungemein wichtig und so muss sich Jagd auf die Poseidon leider sehr langsam selbst aus dem selbstverschuldeten Matsch ziehen. Denn das wackelnde Sperrholzset, das Caines und Maldens Nußschale im Sturm darstellen soll, während Sally Field die „dumme Blondine“ gibt, ist ein großer Malus. Mit dem Auftauchen des herrlich schmierig spielenden Savalas und dem Abstieg durch den Schiffsrumpf geht es aber dann rapide bergauf.

Wenn auch nicht ohne weitere Stolpersteine. Gimmick-Alarm: Diesmal muss ein Blinder (!) mit herumkrackseln durch die halbzerstörten Gänge. Ist ja nicht so, als hätte man sowas nicht auf bereits im Original gehabt. Nur hatte dort dann doch jeder seinen kleinen oder großen Moment. Während jener Blinde hier niemals aus seiner Rolle als bemitleidenswertes Opfer herauskommt. Gemeint emotionale Charaktermomente kommen völlig aus dem Nichts („Ich habe mit dem Arzt gesprochen, den du immer heimlich aufgesucht hast“) und haben dann meist auch keine weitere Relevanz mehr. Der Entwicklungsbogen des Protagonisten vom Plünderer zum selbstlosen Heroen ist mehr als vorhersehbar.

Als irgendwie nachvollziehbar, geschweige denn stringent kann man das also alles wirklich nicht bezeichnen. Doch die oberflächliche Katastrophenfilmspannung ist trotzdem vorhanden. Denn wie nun mal in diesem Genre üblich sind die Gefahrensituationen greifbar. Die Aufgaben konkret. Die Handlung eine dauernde Vorwärtsbewegung. Es mag nicht mehr die Klasse des Originals haben, aber auch die Jagd zeigt, auf seine eigene Weise, warum dieses Genre so lange die Kassen klingeln ließ. In diesem Sinne bilden die beiden Filme gewissermaßen eine Klammer.

Kommentare



:
:
Botverifikation:
: