Der Unheimliche Besucher

Poster
Originaltitel:
Papegojan
Alternativtitel:
The Night Visitor, Perfekte Rache
Jahr:
1971
Eingetragen:
02.11.2023
TMDB-Wertung:
6,3/10


TMDB-Inhaltsangabe:

Der Bauer Salem wurde aufgrund von falschen Aussagen seiner Schwester und deren Ehemann eines Axtmordes für schuldig befunden. Um der Todesstrafe zu entgehen, plädierte er auf Unzurechnungsfähigkeit und wurde zur lebenslangen Verwahrung in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Diese gleicht einer Festung und ist mehr Gefängnis denn Krankenhaus. Um Rache an seinen Verwandten zu üben, ersinnt Salem einen Plan, ihnen seinerseits einige Morde anzuhängen. Hierfür verlässt er immer wieder heimlich die Anstalt und ermordet mehrere Menschen in der Umgebung. Der ermittelnde Polizeiinspektor steht vor einem Rätsel, Salem hat jeweils ein wasserdichtes Alibi, da seine Methode, die Anstalt zu verlassen, unentdeckt bleibt. Die Spuren, die er an den Tatorten hinterlässt, führen hingegen zu seinem verhassten Schwager und belasten diesen schwer.

Hannes schreibt:

Max von Sydow schleicht herum, begeht zwei Morde. Den ersten davon an einer Frau, die sich nicht verteidigt, eventuell den Tod sogar herbeisehnt, wenn man ihr Verhalten interpretiert. Kein ganz schlechter Einstieg in eine Geschichte um Schuld und Sühne. Dadurch, dass von Sydow als Täter den Zuschauern gleich anfangs gezeigt wird, inszeniert als Thriller, nicht als Krimi. Deutliche Handschrift, gut so.

Und doch fällt die Sache allzu schnell flach. Denn der gesamte Mittelteil nimmt die Familie, um die sich die Tragik entfalten sollte, aus der Geschichte. Stattdessen geht es nur noch um die Ermittlung des Inspektors (Trevor Howard) darum, wie von Sydow denn unbemerkt aus der Gefängnisfestung entkommen sein könnte. Was den Film zum Gimmick-Rätsel der Marke Der Schnorchel verkommen lässt. Ausgerechnet in dieser Phase zünden selbst die wenigen gut geschriebenen Szenen nicht mehr. So fehlt es von Sydow beispielsweise, wenn er urplötzlich den Inspektor attackiert und in seiner Zelle festbindet, an der intensiv-manischen Bedrohlichkeit, die so etwas gebraucht hätte.

Wenn dann gegen Ende plötzlich die Poe'sche, plötzlich wieder laufende Pendeluhr auftaucht, der Protagonist dem Doktor seine eigenen Morde anheften will, auch ihn das Schicksal aber wieder einholt, ist es schlicht und einfach zu spät. Jegliche Spannung ist längst verdunstet.

Kommentare



:
:
Botverifikation:
: