Der Frosch mit der Maske

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Originaltitel:
Der Frosch mit der Maske
Jahr:
1959
Eingetragen:
21.01.2024
TMDB-Wertung:
6,4/10


TMDB-Inhaltsangabe:

Seit Jahren versetzt der unheimlich maskierte Chef einer Verbrecherbande, der sogenannte „Frosch mit der Maske“, London in Angst und Schrecken. Weder Inspektor Elk noch seinem Assistenten Sergeant Balder ist es bisher gelungen, den furchterregenden Verbrecher und seine Bande zu fassen. Nach einem erneuten Juwelenraub und der Ermordung eines Kriminalbeamten, der versucht hatte, sich in die Froschbande einzuschleichen, interessiert sich auch Richard Gordon, der Neffe von Scotland-Yard-Chef Sir Archibald, für den Fall.

Hannes schreibt:

Alle Legenden nehmen ihren Anfang. Ende der 50er konnte man noch nicht absehen oder gar davon träumen, eine Erfolgsformel für die nächsten beinahe 15 Jahre gefunden zu haben. Die Edgar-Wallace-Filme – deutscher als deutsch, mögen auch noch so viele Archivausnahmen aus London darin enthalten sein und egal wie viele scheinbar britische Namen fallen.

Im Rückblick Jahrzehnte später sind Geschehen, Inszenierung und Schauspielerei natürlich eher süß als irgendetwas anderes. Doch man muss es natürlich in seiner Zeit sehen. Dies war kein Kriegsdrama über Schuld und Sühne der gerade erst beendeten Naziherrschaft, sondern Eskapismus pur. Dabei aber eben kein kitschiger Heimatfilm, wie sie sonst die Kinokassen klingeln ließen.

Das war frisch, actionreich! Geradezu anrüchig, wenn es in die „Lolita-Bar“ geht, in der hechelnde Männer einer nach heutigen Maßstäben züchtigen Tanzvorstellung zugucken. Modern, wenn Joachim Fuchsberger als schneidiger Privatermittler in seinen Sportwagen springt. Damit es aber natürlich nicht zu spannend wird, darf Eddi Arent Späßchen machen, ohne dabei die Ernsthaftigkeit des Kriminalfalls an sich zu diskreditieren. Als wäre man bereits in unserer postmodernen Zeit.

Dabei sah man sicher gerne darüber hinweg, dass von stringenter Handlung keine Rede sein kann. Gerade Fuchsbergers Figur, obwohl scheinbar als Protagonist gemeint, ist an sich nutzlos. Der ermittelnde Inspektor (Siegfried Lowitz) ist kompetent und arbeitet effektiv. Jeglicher Fortschritt wird durch ihn ausgelöst und katalysiert. Fuchsbergers Playboy ist nur immer irgendwie „dabei“. Im Kern steckt eigentlich wohl ein Familiendrama der Bennets, für das sich er Film aber herzlich wenig interessiert. Stattdessen verliert man sich in Einzelszenen, in denen der „Frosch“ immer wieder von Polizisten angehalten, aber nicht erkannt wird. Soll wohl für Spannung oder Amüsement sorgen. Und am Ende ist halt irgendjemand der Täter.

Was schon wieder so eine Art Vorgriff auf die Postmoderne ist: Ja, wir wissen, es ist alles irgendwie egal. Hauptsache, ihr hattet Spaß.

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